The Shelter & The Kernel: Seraph2019

Frisch vom Fass: Auf der Leipziger Buchmesse wurde Kris Brynns “The Shelter” mit dem Seraph 2019 in der Kategorie “Bestes Debüt” ausgezeichnet. Und da sich hinter Kris niemand anderer als Stammtisch-Mitglied Regine Bott verbirgt, startet Buch & Bier natürlich mit diesem verdienten Erfolg!

The Shelter

Im England der Zukunft wurde am Rande Londons die Sonderzone “The Shelter” eingerichtet. Dorthin werden bestimmte, unheilbar Kranke abgeschoben. Was dystopisch klingt, entwickelt sich rasch zu einem hochspannenden Wechselspiel von Utopie und Dystopie. Unbemerkt von der Außenwelt ist im Shelter eine eigene Gesellschaftsordnung entstanden, bei der auch Shakespeare und Roboter mit allzu menschlichen Schwächen eine gewichtige Rolle spielen.

Kris Brynns Debut-SF-Roman überzeugt durch temporeiche Handlung, die große Themen aufgreift und clever mit Shakespeare-Assoziationen spielt.

The Kernel

Dazu passen die Biere der Brauerei “The Kernel” aus London. Sie setzen auf gute, alte Biertraditionen und präsentieren sich so schlicht, dass man meinen könnte, die Kommune im Shelter persönlich habe sie angefertigt. Dabei hat man topaktuelles Craft Beer in der Hand – aus einer erst 2012 gegründeten Brauerei, von der man noch einige spannende Kreationen erwarten darf. Auch das passt ja zu Kris Brynn.

Hochprozentiges Imperial Brown Stout zum hochkarätigen eBook

Disclaimer: Mir fällt jetzt erst auf, dass jede Buch & Bier Empfehlung zwangsläufig nach Werbung klingt. Denn es werden ja nur gute Bücher und leckere Biere vorgestellt – für alles andere ist das Leben zu kurz. Deshalb sicherheitshalber der Hinweis, dass ich weder mit dem Buch noch der Brauerei irgendwas anderes zu tun habe, außer dass ich es gelesen und getrunken habe.

Perry-Rhodan-Exposéautor Christian Montillon beim Stammtisch

Die Lesezirkel-Diskussion beim März-Stammtisch über den Perry-Rhodan-Jubiläumsband war schon spannend und intensiv, jetzt setzen wir noch einen drauf.

Beim nächsten Stammtisch gibt sich Christian Montillon, seines Zeichens einer der beiden Exposé-Autoren der Rhodan-Serie, die Ehre und wird mit uns bei Bier und Bauernschnitzel über den bisherigen Handlungsverlauf des neuen Zyklus “Mythos” diskutieren.

Wir sind schwer gespannt auf einen spannenden Zyklusstart und auf heiße Diskussionen mit Christian und freuen und auf einen tollen Abend.

Wir treffen uns am Freitag, 5. April 2019 ab 18:30 wie immer in der Gaststätte “Der Föhrich” in Stuttgart-Feuerbach im Sportpark. Der Stammtisch ist offen für alle, Interessierte sind jederzeit willkommen.

Bildquelle: Perry-Rhodan.net und eigene Aufnahme

Stammtisch bekommt den „Rhodan-Brainwash“

Das war ein spannender, emotionaler und hochinformativer Auftakt unserer Veranstaltungsreihe anläßlich des Erscheinens von Band 3000 der größten Science-Fiction-Serie der Welt. 

Zunächst präsentierte uns Franz einen Einblick in seine persönliche Beziehung zu Perry (Präsentation siehe hier), um dann in Teil 2 einen Abriss über die Serie im Allgemeinen und die  Zyklen der ersten 2700 Bände, in gewohnt kurzweiliger und humorvoller Weise zu geben (hier zu finden). 

Anschließend wurden alle Stammtischler mittels Druckbetankung fit gemacht für Band 3000: Der Inhalt der Serie der Bände 2700 bis kurz vor 3000 wurden von Reinhold detailliert und mit viel Herzblut zusammengefasst, im Rahmen einer beeindruckenden Präsentation. Wer sich also vor Genuss von Band 3000 über die Inhalte der Vorgängerzyklen informieren will, kann dies hier auf hervorragende Weise tun.

Vielen Dank Euch beiden für die Mühe, die Ihr in die Ausarbeitung dieser tollen Vorträge gesteckt habt. Somit steht einem spannenden nächsten Stammtisch am 1. März also nichts mehr im Wege. Dort werden wir im  Rahmen unseres Lesezirkels gemeinsam über Band 3000 diskutieren.

Stammtisch auf “Perry-Rhodan-Kurs 3000”: Zweite Etappe im März

Der Stammtisch der SF-Freunde läßt sich anläßlich des Erscheinens von Perry-Rhodan-Band 3000 nicht lumpen.

Nachdem Franz und Reinhold am Februar-Stammtisch sehr interessante und mit Herzblut vorgetragene Vorträge zur Faszination des Phänomens “Rhodan” sowie zur inhaltlichen Zusammenfassung des Geschehens in den aktuellen Bänden gehalten haben, steht für den März- Stammtisch schon das nächste Highlight an.

Im Rahmen des Lesezirkels werden wir gemeinsam über den Band 3000 diskutieren. Hier können wir einen besonders spannenden (und kontroversen?) Schlagabtausch erwarten, besteht der Stammtisch ja nicht nur aus Hard-Core-Perry-Fanatikern, sondern auch aus Fans und Autoren der SF- und Fantasy-Szene, die noch niemals vorher einen Perry-Rhodan-Roman gelesen haben.

Wie kommt der Roman bei diesen Ersteinsteigern an? Und was sagen die langjährigen Rhodan-Fans und Experten? Wer an der Antwort auf diesen Fragen interessiert ist, der kann gerne vorbeikommen. Der Stammtisch ist offen für alle, Neueinsteiger sind jederzeit willkommen.

Wir treffen uns am Freitag, 1. März 2019 ab 18:30 wie immer in der Gaststätte “Der Föhrich” in Stuttgart-Feuerbach im Sportpark.

Mit diesem Lesezirkel ist der Reigen der Aktivitäten zum Perry-Jubiläum aber noch lange nicht vorbei. Für den Stammtisch am 5.April hat sich Christian Montillon, seines Zeichens Co-Autor des Jubiläumsbandes 3000 und Exposé-Autor von Perry Rhodan als Gast angekündigt. Die Diskussionen über den Start des neuen Zyklus können also weitergehen.

Erneutes Stammtisch-Schriftsonar-Crossover

Zum Dezember-Stammtisch war die Kölner Delegation, Stoffel und Michael S., mal wieder bei uns auf dem Stammtisch zu Gast. Die regen Diskussionen dieses Abends wurden am “Day After Stammtisch” gleich fortgesetzt. Und zwar bei der Aufnahme einer neuen Folge des SF-Podcasts “Schriftsonar”, diesmal durften die Stammtischler Patric und Ivo wieder dabei sein.

Das Ergebnis kann über die üblichen Podcast-Catcher oder auf der Schriftsonar-Homepage abgerufen werden. Besprochen werden diesmal Bücher von Matt Ruff, Francesco Dimitri, Julie Zeh sowie unter der Rubrik „Rettet die Backlist!“ eines der ersten Steampunk-Werke überhaupt, den Klassiker „Zeitnomaden“ von Michael Moorcock.

NextFrontiers in Stuttgart: SF-Autoren und Wissenschaftler im Gespräch

Im neuen Jahr wird es wieder einige spannende Veranstaltungen in der Region Stuttgart für Genre-Fans geben. Und einen nicht unerheblichen Anteil daran wird erneut Tobias Wengert haben, der uns beim letzten Stammtisch im “Föhrich” besucht hat und von seinen geplanten Aktivitäten erzählt hat.

Hier sind natürlich zunächst mal die Dragon Days zu nennen, das “Crossmedia Fantastikfestival”, das sich in den letzten Jahren zu einem echten Highlight gemausert hat und auch in 2019 wieder stattfinden wird.

Im Fokus des Abends stand jedoch das “neueste Baby” von Tobias, die Veranstaltung “NextFrontiers – Applied Fiction Days”.  Diese findet statt vom 27. bis 29. Juni 2019 im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) und hat sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und SF-Autoren miteinander ins Gespräch zu bringen. Durch die gemeinsame Diskussion sollen eingefahrene Denkmuster aufgebrochen und Zukunftsvisionen zu verschiedenen Themenbereichen erarbeitet werden.

Bekannte SF-Autoren, die bereits zugesagt haben, sind z.B. Andreas Eschbach, Karlheinz Steinmüller oder Marcus Hammerschmitt. Weitere Gespräche laufen.

Der letzte Veranstaltungstag ist zeitgleich zur Comic-Con, die ebenfalls auf der Messe Stuttgart stattfinden. Das verspricht sehr interessante Synergieeffekte für Genrefans, so dass sich sicher auch eine weitere Anreise lohnt. Weitere Infos finden sich auf der Seite der Veranstaltung.

 

 

Perry Rhodan: Stammtisch auf “Kurs 3000”

Einer der Urväter unseres Stammtisches ist der der Perry-Rhodan-Stammtisch “Shabazzas Eimer”. So wundert es nicht, dass wir uns anläßlich des herannahenden Erscheinens des Perry-Rhodan-Bandes 3000 nicht lumpen lassen wollen und daher dieses “Grossereignis” mit einer Veranstaltungsreihe auf unseren Stammtischen gebührend würdigen werden.

Den Start machen wir auf dem Stammtisch am 1. Februar. Dort werden Reinhold und Franz einen Vortrag über die Geschichte der größten Science-Fiction-Serie der Welt halten. So wie wir die beiden kennen, wird hier wird mit Sicherheit viel Herzblut in ein sehr interessantes Referat einfließen. Ein Fokus wird sein, auch Neu- und Wiedereinsteigern den Einstieg in das komplexe Universum zu erleichtern.

Dieses Wissen wird den Neueinsteigern auch sogleich abverlangt, denn wir werden im Rahmen des Stammtisch-Lesezirkels den Band 3000 “Mythos Erde” lesen und online auf Goodreads und “offline” auf dem Stammtisch am 1. März gemeinsam diskutieren. Die Lesezirkel-Runden sind immer ein besonderes Highlight bei unseren Stammtisch-Abenden, entspinnt sich doch meist eine intensive und teils kontroverse Diskussion, an der man den ganzen Enthusiasmus erkennen kann, den wir für das Thema “SF-Literatur” aufbringen.

Für den weiteren Verlauf des Jahres ist noch die Aufnahme des neuen Hardcover-Romanes von Andreas Eschbach “Perry Rhodan – Das größte Abenteuer” in unsere Lesezirkel-Runde geplant. Details hierzu geben wir auf unserer Homepage bekannt, sobald bekannt.

Unsere Stammtisch-Abende finden monatlich statt. Wir treffen uns  ab ca. 18:30 Uhr im Nebenraum der Gaststätte “Der Föhrich”, Triebweg 95 in Stuttgart-Feuerbach (Anfahrtsweg). Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!

Auf dem Stammtisch am 4. Januar: Besuch von Tobias Wengert

Einen sehr interessanten Gast dürfen wir auf unserem Januar-Stammtisch begrüßen: Tobias Wengert, der Organisator der Stuttgarter Dragon Days, wird bei uns aufschlagen  und uns über sein neues Projekt berichten, den Kongress “Next Frontiers – Applied Fiction Days”. Die Veranstaltung soll Wissenschaft und SF-Autoren zusammenbringen und findet statt vom 27. bis 29.Juni 2019 im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) an der Messe Stuttgart. Sie überlappt sich somit einen Tag mit der Comic-Con direkt nebenan. Hört sich hochinteressant an, wir sind gespannt!

Des weiteren steht diesen Monat wieder eine “kurze Kurzgeschichten-Diskussion” an. Diesmal wird die klassische Geschichte  “Die kleine schwarze Tasche” (The Little Black Back; 1950) von C. M. Kornbluth besprochen, erstes Online-Feedback dann in Kürze auf dem Goodreads-Shelf des Stammtisches.

Wir treffen uns wie immer ab ca. 18 Uhr 30 im Nebenraum der Gaststätte “Der Föhrich”, Triebweg 95 in Stuttgart-Feuerbach (Anfahrtsweg).

Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!

Am November-Stammtisch: Alles über James Tiptree Jr.

Alice B. Sheldon ist eine der schillerndsten Figuren der Science-Fiction-Literaturgeschichte. Über viele Jahre schrieb sie unter dem männlichen Pseudonym James Tiptree Jr., ihre wahre Identität war ein lange diskutiertes Mysterium. Viele ihrer Werke gelten heute als Klassiker des Genres.

Vor kurzem erst ist die ambitionierte und schöne Werksausgabe ihres Schaffens im Septime Verlag komplettiert worden.

Nicht zuletzt aus diesem Grund wollen wir uns am November-Stammtisch-Treffen der Stuttgarter Science-Fiction-Freunde näher mit dieser außergewöhnlichen Frau befassen. Franz wird für uns einen Vortrag über diese herausragende Schriftstellerin, ihr spannendes Leben sowie ihre besten Werke halten.

Wie immer ist der Stammtisch jederzeit offen für alle Interessierten. Wir treffen uns am 9. November 2018 ab 18:30 in der Gaststätte “Der Föhrich” in Stuttgart-Feuerbach.

Neben diesem Vortrag werden wir im Rahmen unseres Lesezirkels die klassische SF-Kurzgeschichte “Der Himmel auf dem Mars” von Ray Bradbury besprechen. Zu finden ist diese unter anderem in der Anthologie “Science Fiction Hall of Fame Band 2” des Golkonda Verlages.

Und natürlich wird es wieder reichlich Bier und Bauernschnitzel geben!

ELSTERCON´2018 – Conbericht

Elstercon 2018
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Die Ehrengäste:
Prof. Manfred Nagl | Arnulf Meifert | Jana Heidersdorf | Aliette de Bodard | Kai Meyer | Alastair Reynolds | Nicholas Sansbury Smith

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Conbericht zum ELSTERCON´2018

..in Leipzig, vom 21. bis 23.September 2018

  von reherrma

Dass die, alle zwei Jahre stattfindenden, Elstercons zu meinen “Lieblings-Conventions” gehören, hat diese Convention im “Haus des Buches” in Leizig wieder mal eindrucksvoll bestätigt.

Die “lange” Anreise aus Stuttgart nach Leipzig am Con-Freitag führte, wie immer, am frühen Freitag-Abend ins Haus des Buches zur launigen Con-Eröffnung durch Boris Koch und Christian von Aster, nicht ohne vorher im Foyer einen Kaffee mit bereits anwesenden Bekannten & Freunden eingenommen zu haben. Wer sich zum Elstercon trifft, gehört zur “Familie“, mit denen man sich über Jahre über “unser” Genre ausgetauscht hatte und die man oft sehr lange nicht mehr getroffen hat, umso herzlicher sind die Begegnungen…

Die “Con-Eröffnungs-Story” des Duos Koch/von Aster lief sinngemäß folgendermaßen ab: Im Gespräch mit zwei übellaunigen Technikern auf einem Weltraumbahnhof werden die ankommenden Raumschiffe und ihre Besatzungen thematisiert und insbesondere ihre Passagiere  vorgestellt. Daß sich darunter die Ehrengäste und andere Promis der Convention verbergen, macht den Spaß, den Porträtierte und Publikum haben, aus.

Danach startete die Convention mit zwei verschiedenen Programmschienen in zwei Sälen, ich werde hier jetzt aber nicht jedes Panel hier beschreiben und beschränke mich auf die, für mich, eindruckvollsten…

Im Gespräch mit Kai Meyer erzählt der Autor von seinem Faible für die SF Space Opera, insbesondere die Werke von Leigh Brackett oder Edmond Hamilton haben den jungen Kai Meyer beeinflusst, so freute er sich sehr, daß ihm bei Fischer TOR die Gelegenheit geboten wurde, mit der “Die Krone der Sterne”-Trilogie eine Space Opera schreiben zu dürfen die in der Tradition seiner Vorbilder steht. Unterbrochen von Lesungen aus diesen Romanen war dieses Panel für alle Interessierten sehr erhellend…

1. Teil des “visuellen” Conberichts von reherrma…

Der “Con-Freitag” ging wie immer mit einer “Nacht-Lesung” durch Boris Koch und Axel Kruse zu Ende, die teils humorigen Geschichten führten zusammen mit dem damit verbundenen Bierkonsum zu einem vergnüglichen Ende (zumindest im Haus des Buches) des Con-Prologs.

Am Samstag-Morgen des 2. Contags zeigte die Fantasy-Illustratorin Jana Heidersdorf ihr Können mit einem faszinierenden Vortrag zeigte sie ihren Werdegang und ein Kaleidoskop ihrer Arbeiten.

Der ehemalige Professor für Medienwissenschaft und Popularkultur an der Stuttgarter Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen Prof. Manfred Nagel referierte auf seinem Panel über wiederendeckte SF-Filme aus den Jahren 1909 bis 1935. Unter Filmwissenschaftlern gilt es als erwiesen, dass 80% aller, bis 1930, gedrehten Stummfilme verschollen sind, insbesondere gilt dies für Filme mit phantastischen Inhalten, sie galten in der damaligen Zeit als peripher und minderwertig. Umso erstaunlicher ist es, dass immer wieder Fragmente davon auftauchen und manche auch mühevoll restauriert wurden. Prof. Nagl zeigte auf diesem Panel einige erstaunliche Beispiele; so zeigte er hier eine Auswahl aus der elfminütigen Verfilmung des Frankenstein-Stoffes durch die Edison-Company, wahrscheinlich die erste Verfilmung von Frankenstein überhaupt. Auch frühe Marsreisen wurden in Fragmenten vorgeführt, insbesondere gab es einen deutschen Propaganda-Film zum 1. Weltkrieg, bei dem Marsianer das deutsche Reich besuchten (u.a. Das Oktoberfest) und daraufhin Unverständnis äußerten, warum Deutschland von Feinden umzingelt wird… Sehr eindrucksvoll…!

Karlheinz Steinmüller und Arnulf Meifert referierten über die amerikanische SF-Autorin Nnedi Okarafor, insbesondere die Lesung des Theaterwissenschaftlers, Regisseurs und Schauspielers Arnulf Meifert aus Okafarors Buch “Das Buch des Phönix” begeisterte das Publikum. Für mich war das eine der besten Lesungen, an der ich jemals teilgenommen habe. Meiferts Lesung war dermaßen mitreißend, einfühlsam und bewegend, zusammen mit seiner Gestik hätte ich mir gerne das ganze Buch anhören können…

Mit der Lesung aus “Das Buch des Phönix” griff Meifert auch der nachfolgenden Verleihung des Kurd Lasswitz-Preises 2018 vor, denn Nnedi Okarafor hat mit diesem Roman in der Kategorie Bestes ausländisches Werk zur SF den ersten Preis gewonnen. Die Zeremonie war dahingehend eindrucksvoll und bewegend, weil Meifert für jedes prämiertes Werk vorgelesen hat, auch die Lesung aus Michael Marraks Werk “Der Kanon mechanischer Seelen” war phänomenal, da das ehemalige Mitglied des Stuttgarter SF-Stammtisches, Michael Marrak gerade beim Goethe-Institut in Dublin weilte, nahm Hardy Kettlitz in seinem Namen den Preis an und verlas eine Grußbotschaft von Michael…

Es folgten zwei interessante Panels mit Bernhard Hennen und Robert Corvus über ihre “Phileasson-Saga“, was für ihre Fans sehr vergnüglich war. Ob das Publikum mit der anschließenden Gesangsprobe, zu der die Autoren ihre Fans aufforderten, begeisterten, konnte ich nicht mehr realisieren, da ich gleich anschließend in den anderen Saal rannte, um …

… den Vortrag von Karlheinz Steinmüller nicht zu verpassen. In gewohnt launiger, stakkatoartiger Weise referierte er über das Thema des diesjährigen Con-Mottos “Ferne Welten”. Wie immer griff er das Thema weit an, von der Antike bis zur Neuzeit zeigte er Beispiele, wie Autoren zu jener Zeit über “Ferne Welten” erzählt haben. Karlheinz Vorträge sind eine Wucht und sie sind m.E. nicht wegzudenken, von den Elstercons, für viele Besucher sind seine Vorträge teilweise die einzigen Gründe um überhaupt zu kommen.

Mein Hauptgrund zum Besuch des Elstercons war unter anderem der Besuch eines meiner Lieblings-Autoren, des Briten Alastair Reynolds. In erster Linie ging es in diesem Gespräch (das immer wieder durch die Übersetzung von Gregor Jungheim unterbrochen und in die Länge gezogen wurde) um seinen Einstieg als professioneller SF-Autor in die Szene, warum er als Wissenschaftler die ESA verlassen hatte, um danach alleine von der Schriftstellerei zu leben. Es wurde nochmals auf seinen “Revellation Space Zyklus” eingegangen, auch sein letzter, auf Deutsch veröffentlichter, Roman “Revenger” (Rache) wurde behandelt. Alles in allem ein smarter, symphatischer Auftritt des Hard-Science Autors aus England…

Ivo Schwartz berichtet derweil im Nebenzimmer über den Stuttgarter SF-Stammtisch (SFFS) und den Gebrauch des Werkzeuges “Goodreads.com” als ultimatives Werkzeug für einen lebendigen Stammtisch. Ich hoffe, dass Ivo in nächster Zeit seinen Vortrag online stellen kann, ich würde dann hier einen Link dazu einrichten.

Derweil lief im Nebenzimmer das Hauptpanel des diesjährigen Elstercons, eine Podiumsdiskussion einiger anwesenden Ehrengästen, moderiert von Karlheinz Steinmüller.

Nach einer kleinen Erhohlungspause ging es zum Panel des amerikanischen SF-Autors Nicholas Sansbury-Smith, moderiert von Hardy Kettlitz und übersetzt durch Claudia Rapp. Laut Hardy Kettlitz hat Sansbury-Smith mit der Extinction-Reihe (erschienen bei FESTA) ein neues Sub-Genre der SF erschaffen, eine Verbindung von Horror und SF. Nicholas Sansbury-Smith, der für die amerikanische Katastrophenschutzbehörde gearbeitet hat, hat sicher viel Einblick in Szenarien, die sehr viel Horror erzeugen können. Neben diesen Büchern ist gerade bei Heyne mit “Orbs” der Einstriegsroman einer neuen, SF-Reihe erschienen, über die man erst nach einer Lektüre berichten kann.

Mit der Verleihung des Deutschen SF-Preises 2018 wurde der zweite große deutsche SF-Preis auf diesem Con verliehen. Uwe Herrmann mit seiner Story “Das Internet der Dinge” (SPEKTRUM der Wissenschaft 6/17) bekam den Preis für die beste Kurzgeschichte 2017 und Marc-Uwe Kling bekam den Preis für den besten Roman 2017 (Quality-Land). Da auch er nicht kommen konnte, schickte er eine launige Grußbotschaft, in dem er überrascht feststellte, daß er nie mit einen SF-Literaturpreis gerechnet hatte…

Der Samstag ging mit einem Büffet, aufgebaut im Foyer, und dem anschließenden geselligen Zusammensitzen, zu Ende.

2. Teil des “visuellen” Conberichts von reherrma…

Der Sonntagmorgen begann mit den Kaffee-Klatschrunden, an zwei Tischen, garniert mit Kaffee und Kuchen, wurde diskuttiert, geredet, gefragt und gelacht. Für mich der Höhepunkt des Cons, da ich mich mit meinem Lieblings-Autor unterhalten konnte und mit Aliette de Bodard eine symphatische, neue Autorin kennenlernen durfte. Nach einer halben Stunde wurden Autoren ausgetauscht und Alastair Reynolds wechselte sich mit Aliette de Bodard ab. Da ich noch nichts von ihr gelesen habe, kann ich nicht viel über das Werk der nebenberuflichen Autorin und hauptberuflichen Systemanalytikerin und studierten Mathematikerin sagen. Ihre Fantasy-Romane (von denen einer auf deutsch übersetzt wurde) klangen interessant. Aus dem Gespräch war herauszuhören, dass sie auch SF schreibt und dem Genre eng verbunden ist. Beide Autoren waren symphatische und aufgeschlossene Zeitgenossen, mit denen man sich gerne länger unterhalten hätte…

Es wurden noch für Interessierte einen thematischen Stadtrundgang organisiert, derweil noch Panels angeboten wurden, z.B. berichtete Robert Corvus über sein Imago-Projekt. Ich hingegen wohnte der SFCD-Mitgliederversammlung bei, die sehr harmonisch verlief, wenn ich da zum Vergleich an die, teils chaotischen, SFCD-Mitgliederversammlungen in den 80ern zurückdenke, die manchmal über 2 Tage verliefen (STUCON 1981)

Zum Conabschluß wurden nochmals alle anwesenden Autoren auf die Bühne gebeten um noch abschließende Bewertungen zum Converlauf zu geben. Thomas Braatz, der Conorganisator, erklärte nochmals, dass er in 2020 noch einen letzten Elstercon organisieren werde, wie es aber danach weitergeht, kann man nicht sagen, er denkt eher pessimistisch, dass es danach nicht mehr weitergehen würde, da er niemand kennt, der das Elstercon-Projekt weiterführen würde. Somit geht ein großartiger Con mit einer nachdenklichen Message zu Ende…

 

 

 

 

 

 

SF-Spaß – über passives Lesen hinaus!

 

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