Ein (nicht ganz) normales Wochenende im Schwäbischen – Was die SF-Freunde so alles treiben

Regnerische Sonntage nutzen auch wir gern dazu, uns mit einem Schmöker (meist einem aus unserem Lesezirkel) aufs Sofa sinken zu lassen. Am 20. November jedoch wünschten wir uns in Scottys Transporterraum. Zwei Veranstaltungen überschnitten sich, und der SF-Stammtisch musste sich zum ersten Mal »spalten.« Sich von Waldenbuch (zwischen Tübingen und Stuttgart gelegen) nach Weil der Stadt und zurück beamen zu lassen, wäre äußerst geschickt gewesen. 

Begonnen hat das Wochenende aber mit einem »Routine-Ereignis«: Dem traditionellen Hock im Föhrich…

Freitag im Föhrich: Bauernschnitzel und Lesezirkel-Voting

Wie jeden dritten Freitag im Monat trafen wir uns in Stuttgart-Feuerbach im “Föhrich” zum gemütlichen Plausch. Und dieses Mal war einiges los.

Claudia Rapp, Dominik Irtenkauf und Sylvana Freyberg vom Metropolcon-Orgateam haben uns über den aktuellen Stand der Planung für das Event im nächsten Mai informiert.

Regine aka Kris Brynn hatte einen Stapel ihres neuen Buches »A.R.T. – Coup zwischen den Sternen « dabei und konnte fleißig signieren. 

Und das Ergebnis des Lesezirkel-Votings wurde verkündet: Die Bücher, die wir nächstes Jahr lesen wollen, stehen fest und können auf unserer Homepage inzwischen eingesehen werden (https://sf-stammtisch-stuttgart.de/events/).

Sonntag: Offener Stammtisch im »Museum der Alltagskultur «, Waldenbuch 

Clair Bötschi vom Museum der Alltagskultur in Waldenbuch hatte uns als »Experten des Speziellen« eingeladen, um die aktuelle Ausstellung »Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht« mit unserem Nerdwissen zu bereichern. Zwölf Stammtischler:innen trafen sich Punkt 15 Uhr im Innenhof des Schlosses und genossen erst einmal die Aussicht hinunter in die historische Altstadt und hinüber zur Produktionsstätte der Quadratisch-Praktisch-Gut-Schokolade (Ritter Sport), bevor uns Dr. Markus Speidel, Chef des Museums, durch die aktuelle Ausstellung führte.

Vom Flaschenöffner bis zum intelligenten Roboter, von genial bis kurios: Erfindungen prägen unser Leben und erleichtern uns den Alltag. Aber: Lösen all diese Innovationen wirklich ein bestehendes Problem? Brauchen wir das oder kann das weg? Können Erfindungen den Klimawandel oder den Welthunger stoppen? Jedes einzelne Stück der Ausstellung erzählt eine Geschichte oder lässt sie durch Herrn Speidel erzählen. Einige von uns waren hellauf begeistert von dem Flaschenöffner, mit dem sich in einer Bierkiste fünf Flaschen mit einem Handgriff öffnen lassen, andere wollten sofort den Fahrradabstandshalter an ihren eigenen Drahtesel montieren, um bei der nächsten Fahrt durch die Heilbronner Straße, die drängenden Autorüpel per Beweismaterial zur Raison zu bringen. Und: Werden wir die Kochkiste aus den 1920ern wieder einsetzen, um Energie zu sparen?

Schließlich versammelten wir uns an der waldenbuchschen Tafelrunde (ein großer runder Tisch, den wir gerne mitgenommen hätten – sehr kommunikationsfreundlich!), um genau das zu tun, was wir jeden ersten und jeden dritten Freitag im Monat praktizieren: nerden, diskutieren, Ideen durchdenken. Wir hatten im Vorfeld einige Themen nach Waldenbuch gemeldet die in unser jetziges Leben schon Einzug gehalten haben: Nanotechnologie, der Mensch im All, das Metaverse und KI-Kunst. Jedoch riss uns der Diskussionsflow wie üblich sofort mit. Von Neal Stephensons »Snow Crash« kamen wir zu Robinsons »Ministerium der Zukunft«, diskutierten z.B. darüber, ob Schreibende wirklich erfinden oder doch eher weiterentwickeln, ob die SF neue Inhalte braucht, weil die alten auserzählt sind, wie es eigentlich mit dem Alltag (schließlich saßen wir im Museum für Alltagskultur) der Protagonist:innen aussieht (schlafen, essen, waschen, abwaschen, putzen, geht jemand mal aufs Klo und wie wird das aussehen?), warum niemand unserer SF-Held:innen einen Geldbeutel mit sich herumträgt und ob ein in Handarbeit hergestelltes Objekt in Zukunft zum Vorzeigeobjekt einer kleinen oder großen (?) Elite werden wird. Und: Immerhin hatte dieser offene Stammtisch im Museum einige Zuschauer:innen.

Im Anschluss daran wurden wir mit Pizza und Getränken versorgt, Herr Bötschi diskutierte mit uns weiter und am Schluss waren wir uns einig: Experiment gelungen, to be repeated!

Die Ausstellung geht noch bis zum 11.2.2024. Ein Besuch des Museums lohnt!

Programmteam-Klausur für den Metropolcon in Weil der Stadt

In Ermangelung eines Transporterraumes mussten leider einige von uns auf das Event in Waldenbuch verzichten. Das lag am  »Konkurrenzprogramm«, das Samstag und Sonntag in Weil der Stadt stattfand: Das Programmteam der  »Metropolcon « (https://www.metropolcon.eu/) hat sich zu einem Klausur-Wochenende verabredet. Und da ein nicht unerheblicher Teil der SF-Freunde Teil dieses Teams ist, wurde dieses in der Johannes-Kepler-Stadt durchgeführt. 

An zwei intensiven Tagen haben wir uns durch über 300 Vorschläge und Ideen für Programmpunkte durchgeackert, gestrichen, konkretisiert und Folgeaktivitäten aufgesetzt. Nun sind wir einen wesentlichen Schritt weiter und können schon jetzt sagen: Euch erwartet ein tollen Programm im Mai 2023.

Fazit

Nein, das war kein normales Wochenende für die Stuttgarter SF-Freunde, diese Häufung von Höhepunkten war selbst für uns außergewöhnlich. Aber auch zu  »normalen Zeiten« gibt’s einiges zu erleben. Wir treffen uns alle zwei Wochen, alternierend online auf Discord oder  »in real life « in Stuttgart-Feuerbach, Interessierte sind jederzeit willkommen, Details über unsere Veranstaltung finden sich hier: https://sf-stammtisch-stuttgart.de/events/ 

Text: Regine Bott, Ivo Schwarz
Bilder: Thomas Rabenstein (Mitte), Ivo Schwarz

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